Die Geschichte der Klostermühle Mönchpfiffel

1188

Beendigung der Entwässerungsarbeiten und der Regulierung des Helmeverlaufes 

Die Klostermühle Mönchpfiffel wurde nach ihrer Erbauung durch das Flüsschen „Rohne“ betrieben.

Der Name stammt aus dem keltischen Sprachgebrauch und bedeutet „Gerinne; Geronne; Flutrenne“, nach dem alljährlichen Frühjahrswasser aus den Höhenzügen über Allstedt und aus dem Raum Rothenschirmbach. Im Rahmen der Urbarmachung des unteren Helmegebietes wurde durch flämische Kolonisten diesem Bach ein künstliches Bett gegeben und mehrere Abflüsse zur Helme.

Zuvor floß die Rohne über Schafsdorf und Heygendorf bei Kalbrieth in die Helme.

Die Entwässerungsarbeiten und die Regulierung des Helmeverlaufes wurden im Auftrag des Reiches und unter Aufsicht des Zisterzienser Mönch Jordan des Klosters Walkenried durchgeführt.

Nach Beendigung der Arbeiten 1188 wurde durch Kaiser Friedrich den I. (Barbarossa) dem Mönch und seinem Kloster der Hof Kaltenhausen als Dank für die Verdienste übereignet. Dieser lag unweit von Pefelde (Mönchpfiffel), und ist später in die Grangie (Wirtschaftshof) Pefelde eingegangen. Auch wurde gestattet dort eine Mühle zu betreiben.

Diese Wassermühle wurde wahrscheinlich 1208 erbaut. 

 1231

Das Zisterenser-Kloster erwirbt Ländereien und errichtet einen Wirtschaftshof in Pefelde

Von hier soll unter der Leitung des Zisterzienser Mönches Jordan im Auftrag des Kaisers Barbarossa die Trockenlegung des Sumpfgebietes des Helmeflusses von Wallhausen bis Kalbsrieth und Ritteburg geleitet worden sein.

Von den Mönchen wurde auch ein künstliches Bett der Rohne angelegt. Mit dem Wasser der Rohne wurden einst sieben Mühlen angetrieben

 1237

Erwerb der Wassermühle Pefelde durch das Kloster Walkenried

Zum Erwerb der Mühle gibt es die Abschrift einer Urkunde vom 2. Dezember 1237.

 „Ludolf, Schenk von Magdeburg, bestätigt dem Kloster Walkenried und läßt zu Händen des Reiches auf dem Schlosse Alsteti eine Mühle im nördlichen Teile des Dorfes Pefelde samt einem Wasserfange auf. Welche Bevo von Alsteti, Ehrenritter des kaiserlichen Hofes, dem Kloster für 8 Mark verkauft und ihm aufgelassen hat.

 Zeugen:

Die Mönche von Pfiffel,

Ludolf Kämmerer,

Siegfried von Luderot,

Hermann von Hildeshein,

Dietmar, Laienbrüder

Albert, Ritter von Alsteti

und dessen Söhne:

Walter, Heinrich und Johann, Dietrich von Casle, Otto, Bevos Bruder und dessen Sohn Heinrich“

 1548

Verkauf des Klosterhofes an die Grafen von Mansfeld

Bis 1548 wurden der Klosterhof, und damit die Klostermühle, durch die Mönche und Laienbrüder des Klosters betrieben.

Aus der Geschichte von Mühlen der Zisterzienser ist zu erfahren, dass sie meist in Verbindung mit einer Backstube, sowie Brauhaus und Kornhaus standen. Aus den Gebäuden des damaligen Wirtschaftshofes ist ersichtlich, dass auch hier eine wirtschaftliche Zusammengehörigkeit bestand.

Die Grafen von Mansfeld kauften 1548 den Mönchshof Pfiffel und verpachteten diesen, wie auch die Klostermühle.

Ebenso verfuhren die Herzöge von Weimar-Coburg, später Sachsen-Weimar. Diese erhielten vom Kurfürst von Sachsen die Enklave Allstedt und somit auch den Klosterhof Mönchpfiffel. Der Klosterhof wurde in ein Kammergut umgewandelt.

In den alten Kirchenbüchern ist nachzulesen, dass bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts ein häufiger Wechsel der Mühlenbetreiber erfolgte.

 

 1917

Die Klostermühle geht in Besitz der Familie Koch

Seit 1917 ist die Klostermühle im Besitz der Familie Koch und wurde noch in den 80iger Jahren als Handelsmühle betrieben.

Zur ursprünglichen Form der Mühle gehört das Wasser, das über Jahrhunderte als Antriebsquelle diente. Durch übertriebene Meliorationsarbeiten in den 70iger Jahren wurde der Klostermühle willkürlich das Wasserrecht entzogen und der Bach ausgetrocknet

 1979

Kein Wasser der Rohne bis Mönchpfiffel

Durch die Stadt Allstedt, geduldet durch die Gemeinde Mönchpfiffel-Nikolausrieth, wurden umfangreiche Meliorationsarbeiten an der Wilden Rohne durchgeführt. Dies hatte zur Folge, dass das Bett der Rohne bis Mönchpfiffel kein Wasser mehr führte. Das Wehr am Apfelrasen in Allstedt wurde abgerissen und der Abfluss der Wilden Rohne vertieft.

 1997

Gründung des Fördervereins Klostermühle Mönchpfiffel

Der 1997 gegründete Förderverein Klostermühle Mönchpfiffel e.V. hat sich zum Ziel gestellt, diese Mühle als „Technisches Schaudenkmal“ der Bevölkerung zugänglich zu machen und für die Nachwelt zu erhalten. Der Förderverein ist bemüht, dass der Wasserzufluss der Rohne wiederhergestellt wird, um mit der Wasserkraft die alte Mühlentechnik (unter Nutzung der Francis-Spiralturbine aus dem Jahr 1936) in Funktion zu demonstrieren.

Im Zeitalter der rasanten technischen Entwicklung haben alte Mühlen an ihrer Faszination nichts verloren. Um diese technischen Denkmale vor dem Verfall zu bewahren und die Geschichte der Mühlen und das Müllerhandwerk lebendig zu halten, ist ein großes persönliches Engagement erforderlich

Quelle: Zur Ortsgeschichte Mönchpfiffel aufgeschrieben von Helmut Lewandowski nach Aufzeichnungen auf Schloss Allstedt, Veröffentlichungen zur Geschichte des Ortes Mönchpfiffel und den Kirchenbüchern Mönchpfiffel und Nikolausrieth.